Liebe Dermatolan-PartnerInnen, zahlreiche Fragen erreichen uns zum Thema Immunsystem. Ich werde einzelne Fragen gesondert beantworten, hier aber erst einmal einige Hintergrundinfos, vielleicht erledigt sich dann auch manche Einzelfrage.
1. Allgemeines – oder: Ordnung ist „unnatürlich“ und hat ihren Preis!
Wir können uns unseren Körper im Vergleich zu meinem Büro ganz gut als „Entropiesystem“ vorstellen. Entropie bezeichnet das biologische Naturgesetz, wonach alle Stoffe und alle Energie den natürlichen Drang haben, den zur Verfügung stehenden Raum gleichmäßig auszufüllen. Meine Stapelordnung wichtiger Unterlagen zerstreut sich auf geheimnisvolle Weise nach kurzer Zeit flächendeckend im ganzen Raum. Das ist Entropie (und meine Dauerentschuldigung). Um die (manchmal) notwendige Ordnung aufrecht zu erhalten, benötigt es Energie (in diesem Fall meine, leider). Ebenso würden sich die Stoffe unseres Körpers gleichmäßig verflüchtigen, wenn sie nicht mit großem Energieaufwand zusammengehalten würden (das geschieht nach unserem Tod). Um nicht wie Sisyphos erfolglos gegen die Unendlichkeit anzuarbeiten, schafft unser Körper Grenzen zur Umwelt. Aber auch innerhalb des Körpers müssen Bereiche mit unterschiedlichen Stoffansammlungen gegenseitig abgegrenzt werden: das sind dann die Organe und darin wieder die Zellbereiche (Gewebe) und dann die einzelnen Zellen. Kompliziert wird es, weil die Grenzen nach außen und auch die in unserem Inneren nicht völlig dicht sein dürfen, um einen geregelten Stoff- und Energieaustausch zu ermöglichen. Und das wiederum birgt die Gefahr erstens der „Zerstreuung“ und zweitens eines „Einbruchs“ von außen. Denn unser mühsam aufrecht erhaltenes Ordnungssystem (und damit vor allem die darin gespeicherte Energie) ist für alle möglichen „Schmarotzer“ sehr verlockend. Pilze und Bakterien möchten sich zu gerne an unseren Energiereservestoffen laben und Viren streben danach, ohne eigenen Fortpflanzungsapparat sehr effizient unsere Zellen für ihre Vermehrung zu missbrauchen.
FAZIT 1A: Wir benötigen Energie, um Grenzen zu schaffen, Ordnung zu erhalten sowie Kontrollmechanismen, um gezielt Stoffe aufzunehmen und abzugeben. Die Grenzen sind vom Kleinen zum Großen: Zellmembranen, Organhüllen im Inneren und unsere Haut (inkl. Schleimhaut) nach außen. An diesen Grenzen setzen die Dermatolan-Produkte gezielt an (dazu später).
FAZIT 1B: Die Grenzen müssen massiv geschützt werden gegen Verluste von Energie und Stoffen sowie gegen Eindringen von Fremdstoffen und Feinden (auch hier können Dermatolan-Produkte hilfreich sein, auch dazu später).
2. Deshalb also brauchen wir selektive Grenzen und ein Abwehrsystem!
Zunächst zum Abwehrsystem:
– mechanische und chemische Grenzen: das sind die nach außen wandernden Hornhautschuppen und Flimmerhärchen in der Lunge, die wie nach außen rollende Rolltreppen die angreifenden Keime abtransportieren sowie Schleimstoffe, welche die Keime verkleben. Außerdem Magensäure und keimtötende Enzyme (z.B. Lysozym im Speichel und in Tränen). Die normale Hautflora, natürlicherweise vorkommende Mikroorganismen auf unserer Haut, erschweren die Ansiedlung von krankheitserregenden Pilzen und Bakterien.
– unspezifisches angeborenes Immunsystem:
Haben Keime diese ersten Abwehrriegel überwinden können, stoßen sie auf bewegliche Abwehrzellen, die sogenannten Fresszellen (Makrophagen). Diese umschließen und verdauen die Eindringlinge. Die Aktivität der beweglichen Immunzellen kann durch verschiedene Maßnahmen gesteigert, aber auch behindert werden. Besonders wichtig ist die Intaktheit der Rein´schen Barriere, da die Immunzellen unterhalb der Barriere genügend Wasser für ihre Zellkommunikation benötigen. Der Dermatolan®-Komplex verhindert durch Stärkung der Barriere den Wasserverlust aus tieferen Schichten und wirkt somit indirekt immunstärkend. Der angeborene Immunschutz funktioniert unabhängig davon, ob das Immunsystem bereits zu einem früheren Zeitpunkt Kontakt zu diesen Fremdzellen hatte oder nicht.
– spezifisches erlerntes Immunsystem:
Die wichtigsten Zellen sind hier verschiedene Lymphozytenarten. Nach einer Infektion merken sich die B-Lymphozyten die Struktur der Angreifer. Diese sogenannten „Gedächtniszellen“ können dann bei einem erneuten Kontakt speziell ausgerichtete Abwehrstoffe, die Antikörper, sehr schnell produzieren. Antikörper passen genau auf bestimmte Eiweißstrukturen auf der Oberfläche der Angreifer und verkleben diese dann zu einem ungefährlichen Zellklumpen. Makrophagen können diesen Angreiferhaufen dann gemächlich beseitigen.
T-Lymphozyten teilen sich in verschiedene Typen: T-Helferzellen produzieren Stoffe, die den Makrophagen beim Verdauen der Antigene helfen. Außerdem aktivieren sie bei Gefahr die ruhenden B-Lymphozyten. T-Killerzellen töten virusinfizierte oder entartete Körperzellen ab und greifen Fremdzellen gezielt mit chemischen Waffen an (unter anderem mit starken Freien Radikalen). T-Supressorzellen beenden die Immunreaktion und verhindern so, dass das Immunsystem überschießend reagiert. Das „Gedächtnis“ für den Bauplan der Antikörper und die Mutationsgeschwindigkeit der Angreifer bestimmen die Dauer der Immunität, sie reicht von einigen Monaten (bei der Influenzagrippe) bis zu mehreren Jahren oder sogar lebenslang (wie bei Mumps und Masern). Die aktuelle Coronaimpfung wird wahrscheinlich ähnlich wie bei der Influenza jährlich aufgefrischt werden müssen.
3. Risiken und Nebenwirkungen – Kollateralschäden durch aggressive Immunzellen
Wie wir gerade bei der Coronainfektion sehen, stellen überschießende Immunreaktionen ein großes Problem dar. Außer Kontrolle geratene T-Killerzellen greifen körpereigene Strukturen an, vergleichbar mit Autoimmunkrankheiten oder auch mit Rosacea-Folgen. So sterben viele Covid-Patienten nicht an den Viren sondern an den Lungenzerstörungen der T-Killerzellen. Es kommt also auch hier auf das richtige Maß an. Ein zu langsames Immunsystem schützt zu wenig, bei einem zu aggressiven treten oft erhebliche Nebenwirkungen auf. Auch hier kann die Kosmetikerin unterstützend tätig werden: durch Schutz und Pflege der Hautoberfläche, durch Stärkung der Hautbarriere und durch regenerierende Entspannungstechniken wird das Immunsystem in allen seinen Bereichen gefördert und einer überschießenden Immunreaktion entgegengewirkt.
Aktuell gibt es Studien, wonach ein Asthmaspray (Budesonid) schwere Verläufe der Coviderkrankung verhindert. Das leuchtet ein, denn durch die „Besänftigung“ des Immunsystem wird eine überschießende Immunreaktion verhindert, eventuelle Nebenwirkungen des Cortisons werden geringer als die Gefahr der Lungenzerstörung eingeschätzt. (Anmerkung: Das MissingLink-Additiv C hat eine ähnlich entzündungswidrige Wirkung auf der Hautoberfläche wie ein Kortikoid ohne dessen Nebenwirkungen. Das erklärt u.a. unseren Erfolg bei der Behandlung flächig-entzündlicher Hauterscheinungen).